W  O  H  N  H  E  I  M    für    B  E  H  I  N  D  E  R  T  E

 

Die Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Kreisvereinigung Gütersloh e.V. lobte im Mai 2005 einen Realisierungswettbewerb für eine  Wohneinrichtung mit 23 Apartments und Gemeinschaftsflächen aus. Die Bewohner sollen hier weitgehend selbständig mit nur einer Tagesbetreuung leben können.  Ein vorbildlicher Energiestandard und eine hohe Architekturqualität sollten erreicht werden.

 

B  A  U  D  A  T  E  N

Geschossigkeit                                2 + 2D , KG

BGF (a)                                           1.180 m²

Baukosten inkl. Außenanlagen       ca. € 1,5 mio

 

Konstruktion als konventioneller Mauerwerksbau mit Stahlbetondecken und zimmermannsmäßiger Dachkonstruktion. Fenster Aluminium natur mit Wärmeschutzverglasung dreifach. Fassade Schiefer und Holz. Passivhausstandard, Geothermieanlage und Photovoltaikanlage für Brauchstrom.

 

Voraussichtliche Fertigstellung       Juli 2011

D  A  C  H  S  T  U  H  L  R  I  C  H  T  U  N  G

 

Im Oktober 2010 ist der Bau für das Wohnheim für Behinderte schon weit fortgeschritten. Bei Errichtung der großen Lichtgauben lässt sich erstmals die Besonderheit der Figur am reellen Bauwerk erahnen.

Der Bauzeitenplan ist bislang eingehalten und die Baukosten konnten in allen Gewerken eingehalten oder durch Verhandlungserfolge unterschritten werden.

S  P  A  N  N  E  N  D  E     R  Ä  U  M  E

Auch im Innenraum soll sich diese Besonderheit zeigen. Die Grundrisse sind nicht nur hocheffizient, da Verkehrsflächen fast vollständig zu Nutzflächen gemacht wurden, sondern insbesondere in den Wohnungen der oberen Geschossen bilden Dacheinschnitte und große Dachgauben, die Belichtung von oben bieten, unkonventionelle Raumeindrücke. Ein wenig andersartig und vieleicht ein wenig besonders sollen die Räume sein, um den Bewohnern auf Ihren schweren und oft verkürzten Lebenswegen das Gefühl zu geben, nicht abgestellt sondern ein wenig besonders behandelt zu werden.

T  R  A  D  I  T  I  O  N  S  M  A  T  E  R  I  A  L  I  E  N


Holz und Schiefer sind als tradierte Materialien des ländlichen Wohnungsbaus bekannt. Aus diesen natürlichen und handwerklichen Materialien in Kombination soll das Haus seine einfache aber werthaltige Ästhetik beziehen und sich von herkömmlichem Wohnungsbau abheben. Zwar sind sehr kunstvolle Schmuckdeckungen, wie in obigem Beispiel, heute kaum mehr bezahlbar, aber auch in einfachen Verlege-Arten entfaltet das Material eine große Qualität. Wand und Dach sollen möglichst frei von Zäsuren ineinander übergehen, daher sind Details wie z.B. die Dachentwässerung bewusst verborgen und integriert, so das das Haus einen gewissen skulpturalen Charakter entfalten kann.

 

Stadtanzeiger Gütersloh | 8.Mai 2010 :

„H E R V O R R A G E N D E S    M I T E I N A N D E R“

 

...  Mit dem Bau wird der Entwurf des ersten Preisträgers eines Architektenwettbewerbes von 2008 umgesetzt“. Volker Szaramowicz (36) aus Neuss hat das Objekt entworfen und damit nach Auffassung des Bauherrn, der Lebenshilfe, „Funktionalität, gute Gestaltung und einen hohen Energiesparstandard in gelungener Weise miteinander vereint“. ...

... Bürgermeister Friedhelm Thüte sprach ebenfalls von einem „Akzent für die Innenstadt“ und bescheinigte „Mut und Weitsicht“. Der Neubau sei ein „Symbol für das hervorragende Miteinander von behinderten und nichtbehinderten Menschen mitten im Zentrum Harsewinkels“.

I  N  T  E  G  R  A  T  I  O  N

Der Entwurf  zeichnet sich in städtebaulicher Hinsicht dadurch aus, dass er sich sehr sensibel und integrativ in die Umgebung einfügt. Hierzu sind die  Traufhöhen und Dachneigungen an die  Nachbarbebauung angepasst. Um dies  zu erreichen wurde die Nutzfläche in 2 Vollgeschossen + 2 Dachgeschossen anstatt in 3 VG + 1 DG untergebracht, damit die Traufkanten niedrig bleiben.

Um auch die Baukörpergröße an die städtebauliche Umgebung anzupassen, ist das Gebäude optisch in zwei Hauser mit Verbindungsbauwerk zergliedert. Die Bauform fügt sich so respektvoll in die Umgebung ein.